Sagen Der feurige Hund von Budissin

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Am 2. November des Jahres 1633 hatte Wallenstein die Stadt Budissin durch einen Accord mit der sächsischen Besatzung in Besitz genommen, er zog hierauf nach Böhmen weiter und ließ zu Budissin den Obersten Goltz als Stadtkommandanten zurück. Derselbe plagte nun mit seiner rohen Soldateska die armen Bewohner auf das Schauerlichste, und als die Sachsen zu Anfang des Jahres 1634 vor die Stadt rückten, um dieselbe wieder zu erobern, so ließ er die Vorstädte in Brand stecken. Da aber mittlerweile durch Flugfeuer die Stadt an mehreren Stellen in Flammen geriet, so zündeten die Kaiserlichen selbst verschiedene Häuser an. Es dauerte nicht lange, und es brannte in allen Straßen, niemand durfte löschen, die Kroaten plünderten die Häuser und raubten auch den unglücklichen Bewohnern noch das Wenige, was dieselben aus ihrem brennenden Eigentum gerettet hatten. Von der ganzen Stadt blieb nur ein ganz kleines Haus in Kleinpolen und die Ortenburg stehen. Als nun die Sachsen die arme Stadt brennen sahen, bewilligten sie dem Obersten Goltz freien Abzug, allein als derselbe zum Lauentore hinausritt, und sich im Umschauen höhnisch also äußerte: „Hört Ihr, wie die Hunde von Budissin heulen“, da rührte ihn auf einmal der Schlag, er stürzte vom Rosse herab und ehe man ihn aufheben konnte, war er schon unter den Hufen der vor den nachdringenden Flammen ängstlich und scheu gewordenen Pferde seiner Begleiter zertreten. Seit dieser Zeit soll sich um die Mitternachtsstunde zuweilen ein feuriger Hund in den Straßen von Budissin sehen lassen, und anzeigen, dass binnen drei Tagen ein Feuer in der Stadt ausbrechen werde.