Schau mir in die Augen, Kleines
Schaut den Libellen einmal ganz tief in die Augen und ihr werdet feststellen, irgendwie sehen die ja alle recht unterschiedlich aus. Anhand der Augenstellung kann man Libellen prima in Klein- und Großlibellen unterscheiden.
So, und jetzt ab, Libellen suchen und bestimmen!
Übrigens: Am ruhigsten sitzen die kleinen Unruhegeister kurz nach dem Schlupf. Dann kann man sie in aller Ruhe betrachten.
Und, habt ihr was gefunden?
Nicht nur das Aussehen ist spannend bei den kleinen Flugkünstlern, auch ihre Lebensgeschichte enthält viele kleine Geheimnisse.
Welche das sind, könnt ihr im Lebensrad der Libelle entdecken. Oder wusstet ihr schon, dass man die „Drachenfliegen“, wie sie übrigens im Englischen heißen, als Larve gern auch als Unterwasser-Alien bezeichnen könnte?
Paarung
Wenn sich Männchen und Weibchen gefunden haben, paaren sie sich im sogenannten Paarungsrad.
Eiablage
Die meisten Libellenmamas legen ihre Eier im Wasser oder an Pflanzen im Wasser ab, manche auch in dünnen Zweigen am Ufer.
Larve
Aus den Eiern entwickeln sich die kleinen Unterwasser-Aliens, die Larven. Sie sehen ziemlich unheimlich aus und auch hier unterscheiden sich schon Groß- und Kleinlibellen.
Na, wer ist hier die Großlibellenlarve? Mit den Merkmalen der erwachsenen Tiere bekommt man auch das raus.
Die Larven haben einen harten Panzer und sind im Wasser gefürchtete Räuber. Sie gehen auf die Pirsch nach anderen schwimmenden Insekten, aber auch kleine Fische und Kaulquappen stehen auf dem Speiseplan. So ein Larvenleben ist also ziemlich turbulent und kann bis zu 5 Jahre dauern… und dann kommt das wirklich alienhafte…
Schlupf
Wie bei einer Schlange kann der Panzer der Libelle nicht mitwachsen. Deswegen zieht sie sich immer wieder ihren alten, zu kleinen „Pullover“ aus. Aus der alten Haut schlüpft sie dann immer ein bisschen größer.
Die letzte Häutung ist etwas Besonderes. Sie krabbelt aus dem Wasser, krallt sich an einem Pflanzenhalm fest und dann passiert etwas ziemlich gruseliges. Ihre Haut platzt entlang der Augen und des Rückens auf und die Libelle kämpft sich mühsam aus ihrer alten Haut. Am Ende sitzt neben der Exuvie, so heißt die alte Haut, die Libelle, wie wir sie fliegend kennen. Sie muss jetzt noch aushärten und dann geht es los in die Lüfte.
Was fliegt denn da?
Schaut den Libellen einmal ganz tief in die Augen und ihr werdet feststellen, irgendwie sehen die ja alle recht unterschiedlich aus. Anhand der Augenstellung kann man Libellen prima in Klein- und Großlibellen unterscheiden.
Auf der Mauer, auf der Lauer…
Preisfrage: Was ist das? (Bild links)
Die meisten Antworten lauten wohl: „Ganz klar, ein Feuerkäfer.“ Stimmt leider nicht… hier die Lösung zum selbst erarbeiten:
Wanzen und Käfer können ganz schön ähnlich erscheinen, um doch noch herauszubekommen, was das für Tiere auf dem Bild sind, finden sich hier die Merkmale der beiden 6-Beiner.
Wanzen
haben einen mehrteiligen Rüssel, der normalerweise bei vielen Wanzen unter den Bauch geklappt wird, aus diesem Grund ist er von oben nicht sichtbar;
dieser wird Rostrum genannt
damit wird das Futter angestochen
Verdauungsflüssigkeit eingespritzt
und der entstehende Nahrungsbrei wird aufgesaugt
sie fliegen mit gekoppelten Vorder- und Hinterflügeln;
die Vorderflügel sind am Ende wenigstens teilweise bis vollständig transparent oder häutig, dieses Ende wird als Membran bezeichnet
sind Insekten mit einer unvollständigen Verwandlung, sie haben also kein Puppenstadium
eigentlich sind Wanzen vom Körperbau eher flach, aber manche können so schnell und viel Nahrungsbrei einsaugen, dass sie innerhalb weniger Minuten ihr Gewicht verdoppeln und eher wie eine Murmel aussehen
Stinketiere? Nicht unbedingt. Zwar sind sie mit mehreren Duftdrüsen ausgerüstet und manche können damit auch mächtig Stunk machen, wenn ihnen ein Feind zu nahe kommt, aber es gibt auch Exemplare die nach Birne, Vanille oder anderen wohlriechenden Dingen duften, um ihren Artgenossen Botschaften zu senden
Käfer
haben Beiß- und Kauwerkzeuge, kennzeichnend sind die kräftigen, paarigen Oberkiefer, die Mandibeln genannt werden
sie fliegen nur mit den weichen Hinterflügeln;
die Vorderflügel werden als Deckflügel bezeichnet, sie sind mehr oder weniger hart und dienen als Schutz für die Hinterflügel
sind Insekten mit einer vollständigen Verwandlung, sie entwickeln sich über Larven und Puppen
Käfer können ganz flach, kugelig, groß oder klein sein – doch warum so viel Aufwand? Damit die Formen zu den vielfältigen Lebensweisen und Lebensräumen passen
auch manche unsere Käfer, z. B. die Laufkäfer, können zur Abwehr Sekrete abgeben. Aber sie können auch “Krach“ machen, um Feinde zu erschrecken.
Die schön blauschimmernden Mistkäfer brummen wie ein Handy auf Vibrationsalarm wenn sie in Bedrängnis geraten. Das kann man selbst gut merken wenn man einen genervten Mistkäfer in der Hand hält
Bunt oder unauffällig – die Färbung ist kein geeignetes Merkmal zur Unterscheidung. In beiden Artengruppen gibt es Tarnfarben, wie z. B. braune Körper auf Rinde und auch Warnfarben, wie z. B. das Feuerwehrrot schlecht schmeckender oder giftiger Arten. Beides soll verhindern, dass die Insekten das Mittagessen von jemanden anderen werden.
Ergebnis:
Wanzen sind keine Käfer, sondern beide Gruppen sind eine eigene Ordnung innerhalb der Insekten!
Übrigens, die Feuerwanze hat tatsächlich Namensvettern bei den Käfern – so sieht einer unserer Feuerkäfer aus, der Scharlachrote Feuerkäfer, der allerdings etwa doppelt so lang wie eine Feuerwanze ist (Bild links).