Tiere im Sprejnik-Park

KINDER- UND FAMILIENPARK BAUTZEN GESUNDBRUNNEN

Schau mir in die Augen, Kleines

Schaut den Libellen einmal ganz tief in die Augen und ihr werdet feststellen, irgendwie sehen die ja alle recht unterschiedlich aus. Anhand der Augenstellung kann man Libellen prima in Klein- und Großlibellen unterscheiden.

Großlibellen

die Augen stoßen mindestens in einem Punkt zusammen oder stehen sehr nah beieinander
ihre Hinterleiber sehen kräftig aus
das Vorderflügelpaar ist anders geformt als das Hinterflügelpaar
wenn sich die Libelle ausruht, sind ihre Flügel seitlich ausgebreitet.

Kleinlibellen

ihre Augen stehen mit breitem Abstand auseinander, sie sind kleiner und kugelig
die Hinterleiber sehen aus wie ein dünner Pinselstiel
die Flügelpaare sehen fast gleich aus
machen diese Libellen eine kleine Siesta, werden die Flügel über dem Rücken zusammengelegt oder schräg nach hinten gestellt

So, und jetzt ab, Libellen suchen und bestimmen!
Übrigens: Am ruhigsten sitzen die kleinen Unruhegeister kurz nach dem Schlupf. Dann kann man sie in aller Ruhe betrachten.

Und, habt ihr was gefunden?

Nicht nur das Aussehen ist spannend bei den kleinen Flugkünstlern, auch ihre Lebensgeschichte enthält viele kleine Geheimnisse.

Welche das sind, könnt ihr im Lebensrad der Libelle entdecken. Oder wusstet ihr schon, dass man die „Drachenfliegen“, wie sie übrigens im Englischen heißen, als Larve gern auch als Unterwasser-Alien bezeichnen könnte?

Paarung
Wenn sich Männchen und Weibchen gefunden haben, paaren sie sich im sogenannten Paarungsrad.

Eiablage
Die meisten Libellenmamas legen ihre Eier im Wasser oder an Pflanzen im Wasser ab, manche auch in dünnen Zweigen am Ufer.

Larve
Aus den Eiern entwickeln sich die kleinen Unterwasser-Aliens, die Larven. Sie sehen ziemlich unheimlich aus und auch hier unterscheiden sich schon Groß- und Kleinlibellen.

Na, wer ist hier die Großlibellenlarve? Mit den Merkmalen der erwachsenen Tiere bekommt man auch das raus.

Die Larven haben einen harten Panzer und sind im Wasser gefürchtete Räuber. Sie gehen auf die Pirsch nach anderen schwimmenden Insekten, aber auch kleine Fische und Kaulquappen stehen auf dem Speiseplan. So ein Larvenleben ist also ziemlich turbulent und kann bis zu 5 Jahre dauern… und dann kommt das wirklich alienhafte…

Schlupf
Wie bei einer Schlange kann der Panzer der Libelle nicht mitwachsen. Deswegen zieht sie sich immer wieder ihren alten, zu kleinen „Pullover“ aus. Aus der alten Haut schlüpft sie dann immer ein bisschen größer.

Die letzte Häutung ist etwas Besonderes. Sie krabbelt aus dem Wasser, krallt sich an einem Pflanzenhalm fest und dann passiert etwas ziemlich gruseliges. Ihre Haut platzt entlang der Augen und des Rückens auf und die Libelle kämpft sich mühsam aus ihrer alten Haut. Am Ende sitzt neben der Exuvie, so heißt die alte Haut, die Libelle, wie wir sie fliegend kennen. Sie muss jetzt noch aushärten und dann geht es los in die Lüfte.

Was fliegt denn da?

Schaut den Libellen einmal ganz tief in die Augen und ihr werdet feststellen, irgendwie sehen die ja alle recht unterschiedlich aus. Anhand der Augenstellung kann man Libellen prima in Klein- und Großlibellen unterscheiden.

Mauersegler


schmale sichelförmige Flügel
kurzer gegabelter Schwanz
das Gefieder ist bräunlich bis schwarz, nur die Kehle ist grauweiß
Mauersegler sind mit einer Flügelspannweite von über 40 cm wesentlich größer als Schwalben
ähnelt unseren heimischen Schwalben, ist aber nicht mit ihnen verwandt
sie fühlen sich an Hochhäusern sehr wohl, wenn es hier genügend Nahrung und Brutplätze gibt
ein Blick in den Himmel von Mai bis August und man findet sie – hier z.B. im Gesundbrunnen
auch an ihren Lauten kann man sie gut erkennen, sie stoßen ein schrilles „srih“ bzw. „swi-rir“ aus

Mehlschwalbe


Flügel sind kürzer als bei der Rauchschwalbe
Schwanz ist gegabelt
die Oberseite der Mehlschwalbe ist schwarz, die Unterseite und der Bürzel sind weiß
sie baut ein geschlossenes Lehmnest mit einem schmalen Eingang an Gebäuden, sehr gern in Gesellschaft mit anderen Mehlschwalben
gleiten oft in langen ruhigen Bögen
ziehen von Oktober bis April nach Afrika um

Rauchschwalbe


die Flügel sind lang und spitz
hat einen tief gegabelten Schwanz und
Rauchschwalben sehen sehr schlank aus, haben einen blauschwarzen Rücken und einen weißen Bauch
Kehle, Kinn und Stirn sind braunrot gefärbt
schalenförmiges, nach oben offenes Nest
Rauchschwalben sind schnelle und wendige Flieger
sie mögen Bauernhöfe und ähnliche Niederlassungen zum brüten
Rauchschwalben ziehen ebenfalls nach Afrika um und können dabei bis zu 300 km am Tag fliegen
Übrigens kommt der Name Rauchschwalbe von ihrer früheren Vorliebe zu Brutplätzen in Schornsteinen und Rauchfängen.

Auf der Mauer, auf der Lauer…

Preisfrage: Was ist das? (Bild links)

Die meisten Antworten lauten wohl: „Ganz klar, ein Feuerkäfer.“ Stimmt leider nicht… hier die Lösung zum selbst erarbeiten:
Wanzen und Käfer können ganz schön ähnlich erscheinen, um doch noch herauszubekommen, was das für Tiere auf dem Bild sind, finden sich hier die Merkmale der beiden 6-Beiner.

Wanzen

haben einen mehrteiligen Rüssel, der normalerweise bei vielen Wanzen unter den Bauch geklappt wird, aus diesem Grund ist er von oben nicht sichtbar;
dieser wird Rostrum genannt

 damit wird das Futter angestochen
 Verdauungsflüssigkeit eingespritzt
 und der entstehende Nahrungsbrei wird aufgesaugt

sie fliegen mit gekoppelten Vorder- und Hinterflügeln;
die Vorderflügel sind am Ende wenigstens teilweise bis vollständig transparent oder häutig, dieses Ende wird als Membran bezeichnet

sind Insekten mit einer unvollständigen Verwandlung, sie haben also kein Puppenstadium

eigentlich sind Wanzen vom Körperbau eher flach, aber manche können so schnell und viel Nahrungsbrei einsaugen, dass sie innerhalb weniger Minuten ihr Gewicht verdoppeln und eher wie eine Murmel aussehen

Stinketiere? Nicht unbedingt. Zwar sind sie mit mehreren Duftdrüsen ausgerüstet und manche können damit auch mächtig Stunk machen, wenn ihnen ein Feind zu nahe kommt, aber es gibt auch Exemplare die nach Birne, Vanille oder anderen wohlriechenden Dingen duften, um ihren Artgenossen Botschaften zu senden

Käfer

haben Beiß- und Kauwerkzeuge, kennzeichnend sind die kräftigen, paarigen Oberkiefer, die Mandibeln genannt werden

sie fliegen nur mit den weichen Hinterflügeln;
die Vorderflügel werden als Deckflügel bezeichnet, sie sind mehr oder weniger hart und dienen als Schutz für die Hinterflügel

sind Insekten mit einer vollständigen Verwandlung, sie entwickeln sich über Larven und Puppen

Käfer können ganz flach, kugelig, groß oder klein sein – doch warum so viel Aufwand? Damit die Formen zu den vielfältigen Lebensweisen und Lebensräumen passen

auch manche unsere Käfer, z. B. die Laufkäfer, können zur Abwehr Sekrete abgeben. Aber sie können auch “Krach“ machen, um Feinde zu erschrecken.
Die schön blauschimmernden Mistkäfer brummen wie ein Handy auf Vibrationsalarm wenn sie in Bedrängnis geraten. Das kann man selbst gut merken wenn man einen genervten Mistkäfer in der Hand hält

Bunt oder unauffällig – die Färbung ist kein geeignetes Merkmal zur Unterscheidung. In beiden Artengruppen gibt es Tarnfarben, wie z. B. braune Körper auf Rinde und auch Warnfarben, wie z. B. das Feuerwehrrot schlecht schmeckender oder giftiger Arten. Beides soll verhindern, dass die Insekten das Mittagessen von jemanden anderen werden.

Ergebnis:
Wanzen sind keine Käfer, sondern beide Gruppen sind eine eigene Ordnung innerhalb der Insekten!

Übrigens, die Feuerwanze hat tatsächlich Namensvettern bei den Käfern – so sieht einer unserer Feuerkäfer aus, der Scharlachrote Feuerkäfer, der allerdings etwa doppelt so lang wie eine Feuerwanze ist (Bild links).